Interview zum Fondsjubiläum AIRC BEST OF U.S.

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Der AIRC BEST OF U.S. feierte am vergangenen Sonntag seinen zehnten Geburtstag. Verantwortlich für die Strategie ist Grohmann & Weinrauter, einer der bankenunabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland. Das Anlageuniversum des Fonds setzt sich sowohl aus Aktien als auch Anleihen des US-Markts zusammen. S&P 500, NASDAQ 100 und DIJA sind als Teil der Aktienstrategie jeweils zu einem Drittel gewichtet, bei den US-Treasuries werden aus Bills und Notes selektiert. Ein spannender Investmentansatz mit einer bemerkenswerten Historie. Entsprechend sprach der FundSpotter mit Martin Weinrauter und gratulierte zum Jubiläum. 

Martin Weinrauter im Interview mit Fundspotter (https://fundspotter.de/fundspotter-ausgabe-1/fondsjubilaeum-10-jahre-airc-best-of-u-s)

 

Herr Weinrauter, Herzlichen Glückwunsch zum Fondsgeburtstag. Ihr AIRC BEST OF U.S. ist am 15. September 2024 zehn Jahre alt geworden. Auf dass es dem Fonds in den nächsten 10 Jahren ebenso gut ergeht wie seit Fondsauflage.
Martin Weinrauter:  Danke. Guten Wünsche sind immer willkommen. Und, bei der Gelegenheit, auch Ihnen alles Gute für FundSpot zum Start in die Fondswelt.

Was hat Sie seiner Zeit dazu bewegt, den Fonds aufzulegen?
Weinrauter:  Wir haben damals mit Partnern ein Research-Center für Kapitalmarktforschung gegründet und sind mit einer absolut herausfordernden Frage gestartet: „Muss Risikomanagement unausweichlich zu einer niedrigeren Performance führen?“

Weniger Risiko, weniger Performance, so sagt man. Man könnte sagen, das sei ausgleichende Gerechtigkeit. Wer auf dem Weg nach unten weniger verliert, wird auf dem Weg nach oben auch weniger verdienen.
Weinrauter:  So haben wir es auch immer empfunden und von der Grundannahme her stimmt das. Ums so interessanter war die Fragestellung. Ein Kollege hat dann mit einer Anmerkung den Durchbruch erzielt. Wenn man auf dem Weg nach oben als Risikomanager mithalten will, muss man im steigenden Markt ein höheres Beta zulassen, also Aktien kaufen, die stärker steigen als der Markt.

Es klingt, als würde man die Welt auf den Kopf stellen. Risikomanagement klingt eher nach Low Beta und Low Vola.
Weinrauter: Genau das habe ich damals vor etwa 9 Jahren erwidert. Ist das euer Ernst? Aber der Kollege blieb standhaft. Er sagte: „Wer, wenn nicht wir als Risikomanager, kann die Vola im fallenden Markt einfangen und die Drawdowns begrenzen.“

Wie haben Sie diese These auf den Prüfstand gestellt?
Weinrauter:  Wir haben das Ziel definiert: Wir wollen im steigenden Markt mehr verdienen als andere Fonds mit Risikomanagment, im fallenden Markt aber nicht mehr verlieren. Per Saldo sollen Vola und Drawdowns vergleichbar sein, es soll aber mehr Performance möglich sein.

Der Fonds kann 10 Jahre mit Realdaten anführen. Er spielt von den Daten her in der ersten Liga. Wie macht er das konkret?
Weinrauter: Schlüsselelemente sind eine Momentum-Strategie auf den NASDAQ-100. Wir kaufen bis zu 10 Aktien mit dem stärksten Momentum. Zudem haben wir im Laufe der Jahre ein erfolgreiches Seasonal-Segment etabliert. Viel läuft über Futures-Kontrakte auf den S&P 500, mehr und mehr aber auch über Aktienstrategien, bei denen Aktien saisonal für kurze Zeiträume gehalten werden.

Performance ist die eine Seite. Wer Sie kennt weiß allerdings, von Haus aus dreht sich bei Ihnen immer alles um das Risikomanagement. Wie steuern Sie das Risiko des AIRC BEST OF U.S. ?
Weinrauter: Stimmt. So interessant die langfristigen Performancewerte sind – im Frühjahr standen wir mit Wertentwicklung von 5 Jahren im steigenden Markt auf Platz 1 der Morningstar-Peergroup – so ist doch eines klar: Das Herzstück des Fonds ist sein Risikomanagement. Einerseits läuft viel über Diversifikation, aber letztendlich geht es darum, die Aktienquoten im fallenden Markt zu reduzieren. Der Schwerpunkt wird zeitnah im Wochentakt über ein Futures-Overlay disponiert. Das NASDAQ-Segment geht über Aktienverkäufe aus dem Markt.

Vielen Dank für das Gespräch.