Der Fondsname ist Programm. Die SDGs sind sein Maßstab. Eine breite Verteilung des Anlageuniversums aus 60 Aktien auf möglichst alle nachhaltigen Entwicklungsziele ist der Weg. Diese konsequent umgesetzten Leitlinien haben den Investments for Future auf Platz 1 einer Nachhaltigkeitsanalyse von 493 Fonds geführt.
DIE ZUKUNFT DER EINEN MENSCHHEIT
Wenn es um die Frage nach der Zukunft der einen Menschheit geht, sind die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen Brennpunkte und Antworten zugleich. Als Europäer sind wir in einer ausgesprochen privilegierten Position in dieser Debatte. Wenn wir über existentielle Fragen diskutieren, dann geht es für uns nicht um ein Existenzminimum von zwei US-Dollar am Tag, und wir sehen es als selbstverständlich an, dass wir jederzeit über sauberes Wasser, über genug Nahrung, einen Zugang zu medizinischen Dienstleistungen und Bildung für unsere Kinder und uns selbst verfügen können. Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung in einem eingespielten System der Gewaltenteilung ist bei uns gewährleistet. Wenn wir uns in Europa mit den Themen einer nachhaltigen Entwicklung auseinandersetzen, dann machen wir uns in erster Linie Sorgen über das Klima. Keine Frage, der Klimawandel ist ein wichtiges Thema der SDGs, doch wenn wir über Europa hinausblicken, dann reicht es nicht, ausschließlich den Klimawandel in den Fokus zu nehmen. Vorgänger der SDGs waren die Millennium Development Goals. Sie wurden 15 Jahre vor den SDGs im Jahr 2000 von den vereinten Nationen verabschiedet und galten für die Länder, in denen die sozialen und ökonomischen Probleme, vor allem die extreme Armut, aber auch Kindersterblichkeit und Hunger eine gravierende Rolle gespielt haben. Das Projekt gilt als Erfolg. Mit den SDGs, die nicht nur für Entwicklungsländer, sondern für alle Staaten gelten und in denen die ökologischen Themen ein größeres Gewicht bekamen, wurden daher entsprechend große Hoffnungen verbunden. Dissens besteht aber weiterhin zwischen den politischen Priorisierungen von ökologischen Zielen durch die Länder des globalen Nordens auf der einen Seite, sowie der Notwendigkeit, den Menschen in den Ländern des globalen Südens einen Ausweg aus der extremen Disparität im Lebensstandard zu ermöglichen. Aus dem Blickwinkel von Europa sehen wir die grünen Lungen des Planeten. Im Kongobecken, auf Haiti oder Madagaskar sieht man im Holz der Bäume den Rohstoff zur Erzeugung von Holzkohle.
ANSPRUCH
Exemplarisch für andere Lösungwege könnte eine Möglichkeit darin bestehen, überall dort, wo Meiler zur Verkohlung von Holz aufgeschichtet werden, Alternativen zum Einsatz von Holzkohle zu schaffen. Europa hat dieses Stadium bereits im 16. Jahrhundert hinter sich lassen müssen. Es gab nicht mehr genug Wälder. Aus dieser Erinnerung heraus stellt sich die Frage, ob dieser Weg heute noch einmal in Südamerika, Afrika und Asien beschritten werden muss, oder ob die Möglichkeit gegeben ist, die europäischen Erfahrungen und anschließenden Zwischenstadien zu überspringen, so wie in Afrika bereits die Festnetztelefonie übersprungen wurde. Natürlich ist es möglich, und es macht ausgesprochen viel Sinn, sich persönlich mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen in geeigneten Projekten direkt einzubringen und damit Wirkung zu erzielen. Wird man mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln so vorgehen wollen? In den meisten Fällen vermutlich nicht, denn es gibt finanzielle Mittel, die liquide bleiben und am Kapitalmarkt investiert werden sollen. Für diese Mittel stellt sich die Frage, mit welchem Anspruch im Rahmen der SDGs investiert und welche Wirkung damit erzielt werden kann.
ANLAGEUNIVERSUM
Ein Investor in nachhaltige Strategien erwartet zwar grundsätzlich einen Ertrag auf sein Investment, aber im ersten Schritt seiner Überlegungen kann und will er keinen Ertrag aus Wirtschaftssektoren oder Unternehmen akzeptieren, die keinesfalls nachhaltig handeln. In der Umsetzung von Anlageentscheidungen fällt dieser Entscheidung über den Nachhaltigkeitsanspruch auf der Ebene des Anlageuniversums und damit der Frage, wer den Hut aufhat bei der Wahl der investierbaren Aktien. Für den Investments for Future ist diese Frage zweifelsfrei geregelt. Die Auswahl der Aktien wird ausschließlich vom Nachhaltigkeitsberater des Fonds getroffen. Seit Auflage des Fonds hat er seine Freiheit im gesetzten dreidimensionalen Rahmen von Ausschlusskriterien, Best-in-Class und den Sustainable Development Goals mit Bravour gelöst. Die Forderung nach höchstmöglichem Nachhaltigkeitsanspruch konnte er aber auch deshalb lösen, weil der Fondsmanager die Disziplin aufgebracht hat, keinerlei Einfluss auf das Anlageuniversum geltend zu machen. Bei der Zusammenstellung des Anlageuniversums geht es im ersten Analyseschritt um die Ausschlusskriterien. Ausgeschlossen werden Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen eine elementare Bedrohung für Mensch, Natur und Frieden darstellen, die Würde des menschlichen Lebens verletzen, den Menschen und seine Gesundheit bedrohen, sowie alle Unternehmen mit kontroversen Geschäftspraktiken. Der zweite Analyseschritt schaut nicht auf die negativen Seiten unternehmerischen Handelns. Hier geht es um positive Kriterien und einen relativen Vergleich. Die Leitfrage lautet: Wie verhält sich das Unternehmen zu Mitarbeitern, Kunden, Zulieferern und der gesamten Gesellschaft? Die dritte Ebene der Analyse setzt sich mit der Frage auseinander: Was macht das Unternehmen, welchem SDG-Beitrag leisten seine Produkte und Dienstleistungen? Wenn in mehr als 10.000 Aktien weltweit investiert werden könnte und diese Aktien den dreidimensionalen Analysetrichter durchlaufen und dabei gleichzeitig eine möglichst breite Verteilung der Unternehmen auf alle investierbaren SDGs angestrebt wird, dann können am Ende nur etwas 0,6 Prozent der Unternehmen den Anforderungen entsprechen und das Anlageuniversum des Fonds von 60 Aktien bilden.
PORTFOLIO
Das erklärte Ziel des Fondskonzepts ist der höchste Anspruch an die Qualität der Nachhaltigkeitsanalysen. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die SDGs. Dieses Ziel steht über allen anderen Erwägungen. Die Nachhaltigkeitsqualität jeder einzelnen Aktie des Anlageuniversums kann daher im Investments for Future nicht durch Performanceaspekte verwässert (korrumpiert?) werden. Das zweite Ziel, das dem Fonds mit auf den Weg gegeben wurde, betrifft einen ganz anderen Aspekt. Der Investments for Future soll ein Fonds sein, in dem das Risiko konsequent eingehegt wird. Ein Anlageuniversum aus 60 Aktien mit höchstem Nachhaltigkeitsanspruch. Verbunden mit dem Ziel, das Risiko aktiv zu steuern. Für jedes Fondsmanagement ist diese Konstellation eine Herausforderung. Das Fondsmanagement-Team hat diese Herausforderung mit Herzblut angenommen und bereits in der Entwicklungsphase des Fonds einen wichtigen Aspekt eingebracht. Ein Universum aus 60 Aktien sollte nicht ausschließlich über die höchsten Nachhaltigkeitsbewertungen von Unternehmen gesteuert werden. Es könnte sein, dass dann alle Aktien aus einer oder wenigen Branchen kommen. Diversifikation ist aber ein zentraler Risikomanagementaspekt. Kann eine breite Diversifikation erreicht und dabei der Nachhaltigkeitsanspruch aufrechterhalten werden? Die Spur zu einer überzeugenden Lösung war schnell gefunden. Es gibt 17 SDGs. 15 davon sind investierbar. Theoretisch ist es möglich, jeweils vier Aktien aus jedem SDG in das Anlageuniversum zu übernehmen. Aber darunter würde die Nachhaltigkeitsqualität deutlich leiden, denn nicht in jedem SDG gibt es vier investierbare Unternehmen, die allen Ansprüchen genügen könnten. Aber auch wenn daher die Verteilung nicht perfekt symmetrisch gelingen kann, so ist sie doch so breit angelegt, dass darüber automatisch eine sehr gute Diversifikation nach Branchen erfolgt. Fonds vermeidet Aktien, die sich in einem größeren Drawdown befinden als andere Aktien. Es ist ein relativer Vergleich der Aktien untereinander, reduziert die Risiken der Einzelaktien und kann die Anzahl der Aktien in einem Anlageuniversum effizient um 50 Prozent reduzieren. Der Erwartungswert des positiven Beitrags auf die Performance beträgt circa 3 Prozent pro Jahr. Der Rechenprozess berücksichtigt die Abwärtsbewegung vom höchsten Punkt der Wertentwicklungskurve zum tiefsten Punkt während des Berechnungszeitraums und ebenso die Zeit, während der sich die Aktie unterhalb ihres Allzeithochs bewegt. Für alle Zeiten nachtragend ist diese Berechnung nicht, denn es muss die Möglichkeit geben, nach einem Abwärtstrend und einer Bodenbildung erneut kaufen zu können. Die zweite Risikomanagementebene nimmt das Gesamtmarktrisiko der im Portfolio zunächst gleich gewichteten Aktien in den Blick. Der relative Vergleich der Aktien untereinander kann das Risiko der Gesamtmarktbewegungen nicht greifen, daher berechnet das Fondsmanagement einen Vergleich jeder einzelnen Aktie im Portfolio mit einem risikolosen Investment aus deutschen Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten. Aus dieser Berechnung ergibt sich die Investitionsquote jeder einzelnen Aktie und aus der Summe aller Aktienquoten dann final der Aktienanteil des Portfolios. Der Teil des Portfolios, der nicht in Aktien investiert ist, wird zurzeit vorwiegend in KFW-Anleihen geparkt.
FAZIT
Der Investments for Future ist ein flexibler Mischfonds für Anleger mit einem hohen Nachhaltigkeitsanspruch und dem Wunsch, dass die Risiken des Investments systematisch gesteuert werden. Er stellt die SDGs in die Mitte der Nachhaltigkeitsanalysen, begleitet von kompromisslosen Ausschlusskriterien und Best-in-Class-Vergleichen. Das Ziel ist das höchste Level eines Nachhaltigkeitsanspruchs bei einer möglichst breiten Verteilung der 60 weltweit investierbaren Aktien auf alle SDGs. Die aktuelle Nachhaltigkeitsanalyse, die den Fonds auf Platz 1 in einer Vergleichsgruppe von 493 anderen Fonds führt, haben wir mit großer Freude zur Kenntnis genommen und sehen sie als Bestätigung unserer Arbeit an.
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